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Eine Stunde für die Erde – die Earth Hour in Armsheim

„Was geschieht, wenn etwas verbrennt?“ Auf dem Schulhof der Grundschule Armsheim steht eine Gruppe Schülerinnen und Schüler mit ihrer Lehrerin und Sanierungsmanager Elmar Uherek um eine flache Metallschale, aus der gerade eine klare Flüssigkeit verschwunden ist. Verbrannt. So ähnlich wie im Motor der Autos. Oder wie das Gas oder Öl im Heizkessel. Wie die Kohle in den Kraftwerken. Verbrannt. Einige der Schüler/-innen aus der 3. und 4. Klasse wissen schon, dass der Inhalt der leeren Schale nicht einfach weg ist, dass dabei Kohlenstoffdioxid (kurz CO2) entsteht. Sie wissen, dass dieses Gas die von der Sonne aufgenommene Wärme der Erde genauso zurückhält, wie eine Winterjacke unsere Körperwärme zurückhält. Dann verbinden zwei Schülerinnen die Kontakte einer Solarzelle auf dem Dach eines Legohauses und ein kleiner Motor bringt die Trommel einer Mini-Waschmaschine zum Drehen. Ohne Verbrennung. So soll sie funktionieren, unsere Energiewende.

Die verschiedenen Projekte, bei denen Schüler/-innen in der Nachmittagsbetreuung auch überschüssige Corona-Stoffmasken zum Thema Erde und Energie bemalten, bei dem die KiTas Schlosswichtel und Wiesenwichtel für eine bessere Umwelt färbten und bastelten und der Jugendtreff Armsheim eine Kollage zu einer Welt mit „weiter so“ und einer nachhaltigen Welt gestalteten, standen im Zeichen der Vorbereitung auf die Earth Hour. Jene Stunde, bei der am Samstag, 23.03., weltweit für 60 Minuten in Haushalten und an Kulturdenkmälern die Lichter ausgingen, um genau daran zu denken: Wir verbrennen zu viel, verbrauchen zu viel von den Rohstoffen dieser Erde. Wir nehmen zu viel für uns, tun zu wenig für die Gemeinschaft und belasten die Zukunft unserer Kinder.

Mit der Earth Hour beginnt in Armsheim die Umsetzung des Quartierskonzeptes, das im Herbst 2023 zum Abschluss gebracht wurde. Zu diesem Anlass wurden die zahlreichen Kreativwerke im und um das Dorfgemeinschaftshaus zusammen mit Energiespartipps ausgestellt und Inhalte des Quartierskonzepts präsentiert. Für das Konzept wurde der aktuelle Energieverbrauch im Bereich Gebäude und Verkehr abgeschätzt, kommunale Gebäude inspiziert, Szenarien für die Zukunft bis 2030 entwickelt und ein Maßnahmenkatalog zusammengestellt. Aufgaben gibt es genug, für die Verwaltung der Ortsgemeinde genauso wie für alle Bürgerinnen und Bürger. Einfamilienhäuser, deren Wohnfläche pro Haushalt weit größer ist als der deutsche Durchschnitt, benötigen viel Energie. Mehr als 90% heizen immer noch mit Gas oder Heizöl. Aber sie bieten auch Dachfläche für Photovoltaik. Auf 100 Armsheimer kommen rund 67 PKW. Fast jeder Erwachsene hat einen eigenen – trotz guter Bahnanbindung. Und im Rathaus steht noch die alte Nachtspeicherheizung. Zur Earth Hour brachten Armsheimer ihre Energiesparprojekte für 2024 mit und im Dorfgemeinschaftshaus wurde beraten, was in Sachen Verkehr und Begrünung verbessert werden kann. Um 20:30 Uhr gingen dann für 60 Minuten rund um das Rathaus die Lichter aus. Eine Stunde für Armsheim, für die Erde. Sie weist weiter in eine Zukunft, die 2045 ohne fossile Energien funktionieren soll.

Elmar Uherek, Sanierungsmanager VG Wörrstadt